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Erneuerbare Energien: Chancen für handwerkliche Berufe

In den erneuerbaren Energien gibt es Einstiegs-Chancen für abgehende Zeitsoldaten (m/w), die bereits eine zivile Berufsausbildung haben. So bietet sich für handwerkliche Gesellen und Meister in traditionellen Berufen die Chance, über einen entsprechenden Lehrgang oder Kurs in diese Branche hereinzukommen.

Hundertprozentig eigene Berufe für erneuerbare Energien gebe es nicht, so Dr. Gerd Zinke vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Doch die Inhalte seien entweder in althergebrachten handwerklichen Berufen auch über einzelne Ausbildungsbausteine oder über spätere Zusatz-Weiterbildungen abgedeckt.

So gibt es den Kurs zum „Gebäudeenergieberater (HwK)“. Voraussetzung dazu ist meist ein handwerklicher Meistertitel in den Berufen Maurer, Zimmerer, Elektrotechniker oder etwa Kälte- und Schallschutzisolierer.

Ebenso ein Lehrgang zum/zur „Solarteur/Fachkraft für Solartechnik (HwK)“ eröffnet den Einstieg in die Branche für Gesellen oder Meister der Ausbaugewerke sowie aus den Gewerken SHK und Elektro.

Ein weiteres Beispiel ist die Fortbildung zum „Servicetechniker für Windenergieanlagen“. Voraussetzung dafür ist ein einschlägiger Ausbildungsberuf.

25 bis 33 Prozent der handwerklichen Betriebe sehen laut einer Umfrage des BIBB die bestehenden Ausbildungsberufe für die neuen Aufgaben „gut“ gerüstet, dementgegen würde die Mehrheit neue Ausbildungsberufe speziell für die erneuerbaren Energien begrüßen.

Politik will nachhaltige Energieversorgung ausbauen
Dieses Jahr hat es bereits einige internationale Treffen von Politikern gegeben, während derer diese sich zum nachhaltigen Kampf gegen den Klimawandel bekannten. Die 194 Mitgliedsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention werden sich während der Klimakonferenz vom 30. November bis 11. Dezember 2015 um einen neuen Vertrag mit effektiven Klimazielen bemühen. Dieser soll das Kyoto-Protokoll dann ablösen.

Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft BSW, würde es im Sinne des Solarsektors begrüßen, wenn es beim Klimagipfel in Paris zu einem wirksamen Ergebnis käme: „Bereits heute arbeiten weltweit rund 2,5 Millionen Menschen in der Solarindustrie. Prognosen gehen davon aus, dass sich diese Zahl in Zukunft noch weiter erhöhen wird. Denn die Energieversorgung muss schleunigst umgebaut werden, um die negativen Folgen des Klimawandels noch einigermaßen begrenzen zu können. Eine verbindliche und ambitionierte Klimavereinbarung könnte dazu beitragen, das Ziel von 100 Prozent Erneuerbaren Energien mit großen Anteilen Solarenergie schneller zu erreichen.“

Die Vorbereitungen zu diesem Klimagipfel zum Jahresende 2015 laufen schon das ganze Jahr: Bei ihrem Treffen im Atlantic Hotel, Hamburg, vom 11. bis 12. Mai, beschäftigten sich die G7-Energieminister mit folgenden Themen: sicherer Energiemix mit zunehmend erneuerbaren Energien, die Reduktion der Treibhausgase, Cyber-Sicherheit, Investitionen in Forschung und Entwicklung, Elektrofahrzeuge, Offshore-Windenergie und vieles mehr. „Wir bekräftigen, dass (…) erhebliche Verringerungen der globalen Treibhausgasemissionen erforderlich sind, und betonen die Dringlichkeit einer konsequenten Energiewende, um wirtschaftliches Wachstum von Kohlenstoffdioxidemissionen zu entkoppeln“, hieß es im gemeinsamen Abschluss-Kommuniqué. Es gelte, den „globalen Temperaturanstieg auf effektive Weise auf unter 2° gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen“.

Ebenso Während des Petersberger Klimadialogs im Mai diskutierten bereits Minister und Repräsentanten von 36 Staaten über das anstehende Klimaschutzabkommen. „Wir brauchen eine klimaneutrale Weltwirtschaft in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts“, so Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks während der Pressekonferenz. Und in der Abschlusserklärung zum G7-Gipfel vom 7. bis 8. Juni in Elmau, Bayern, bekannten sich die Staats- und Regierungschefs der bedeutendsten demokratischen Industrieländer ebenfalls zur „Stärkung nachhaltiger Energieversorgungssicherheit“. Somit stehen die Chancen auf ein verbindliches Klimaabkommen besser als bisher.

Foto: BSW