Bessere Aufklärung durch moderne Drohnensensorik

Im Juni 2023 erprobte ein Team der Wehrtechnischen Dienstelle für Luftfahrzeuge und Luftfahrtgerät (WTDWehrtechnische Dienststelle 61) aus dem bayerischen Manching zusammen mit der Universität der Bundeswehr (UniBwUniversität der Bundeswehr) München und weiteren Partnern aus der Bundeswehr sogenannte hyperspektrale Sensorik.

Hyperspektrale Bilder liefern mehr Informationen

Das menschliche Auge verarbeitet die Grundfarben Rot, Grün und Blau gleichzeitig und kann diese nicht oder nur kaum in einzelne Spektralbereiche trennen. Die Besonderheit der hyperspektralen Sensorik liegt darin, dass die Farbinformationen der Umgebung in sehr feine Nuancen aufgesplittet und separat dargestellt werden. Durch mehrere hundert schmalbandige Kanäle können so deutlich mehr Informationen aus der Umgebung gewonnen werden als beispielsweise durch ein übliches, aus den Farben Rot, Grün und Blau bestehendes Drei-Kanal-Farbbild. Genutzt wird diese Technik bereits unter anderem in Satelliten zur Erdbeobachtung. Die mittels hyperspektraler Sensorik gewonnenen detaillierten Umgebungsinformationen können beispielsweise die Ortung von potenziellen Zielen wie Fahrzeugen und Gerätschaften verbessern.

In welchen Bereichen die kompakte Sensorik innerhalb der Bundeswehr konkret zum Einsatz kommen könnte, wird gegenwärtig im Rahmen mehrerer Forschungs- und Technologieprojekte untersucht.

Erprobung in der Luft

Bei den Tests auf einem Übungsplatz in Brandenburg wurden dazu große und kleine Ziele unterschiedlichster Art mit mehreren verschiedenen Drohnen und Sensoren überflogen und stationär am Boden vermessen. Die Bandbreite der Aufklärungsobjekte erstreckte sich dabei von Fahrzeugen über Panzerminen-Attrappen bis hin zu Tarnnetzen. An den drei Versuchstagen setzte das Team vier verschiedene Multi- und Hyperspektral-Sensorsysteme ein. Diese unterschieden sich jeweils in ihrer spektralen Auflösung. Zeitgleich war bei den Flügen zu Dokumentationszwecken immer eine Video und Foto-Drohne mit in der Luft. Die Analyse der gesammelten Daten von mehreren hundert Gigabyte begann nach Abschluss der Erprobung. Unterstützt wurde das Team aus WTDWehrtechnische Dienststelle 61 und UniBwUniversität der Bundeswehr bei den aufwändigen Versuchen von der Zentralen Untersuchungsstelle der Bundeswehr für technische Aufklärung im bayrischen Hof, der Heeresaufklärungsschule im niedersächsischen Munster sowie der Wehrtechnischen Dienststelle für Schutz- und Sondertechnik im oberbayerischen Oberjettenberg (WTDWehrtechnische Dienststelle 52).


Quelle: Bundeswehr/Aktuelles von WTD 61/Foto: ©Bundeswehr/Pia Galler